Bowl-Methode: Stylingtechnik für mehr Feuchtigkeit und dickere Lockenbündel
Ich möchte dir in diesem Artikel die Bowl-Methode näher bringen. Sie ist meine absolute Lieblingsmethode um optimal Feuchtigkeit in die Haare zu bekommen und zudem für eine tolle, frizzfreie Bündelung zu sorgen.
Zu Beginn erkläre ich dir genau um was es sich bei dieser Methode handelt, warum sie deine Locken/Wellen so toll definiert und wie genau du diese Technik anwenden musst.
Fragen zur Bowl-Methode
Was ist die Bowl-Methode?
Als ich mit der Curly-Girl-Methode begonnen habe, klickte ich mich durch Unmengen Youtube Videos in denen Menschen ihre verschiedenen Routinen und Techniken zeigten und neugierig wie ich bin habe ich das meiste ausprobiert.
Irgendwann stieß ich in den den amerikanischen Curly Videos immer häufiger über die sogenannte „Bowl-Methode“ in der es darum geht, mit Hilfe einer Bowl (=Schüssel), Wasser und viel squishen (=einquetschen/einketen), Feuchtigkeit ins Haar zu bringen.
Da Wasser alleine aber nicht reicht um Feuchtigkeit ins Haar zu bringen, kannst du mit dieser Methode auch deine Pflegespülung, deine Leave-In-Spülung oder auch dein Leinsamengel in’s Haar einarbeiten.
Die Bowl-Methode lässt sich zudem nicht nur an Waschtagen anwenden, sondern eignet sich auch wunderbar zwischen den Waschtagen um deinen Locken/Wellen aufzufrischen.
Wie diese Methode angewendet wird, beschreibe ich dir weiter unten und falls dir eine Videoanleitung hilfreicher erscheint, dann findest du unten auch dazu eine Verlinkung in der ich dir eine Variante zeige die Bowl-Methode anzuwenden.
Übrigens: Statt einer Schüssel kannst du auch dein Waschbecken nutzen wenn du den Abfluss mit einem Stöpfel verschließt. So wendet Elisa die Methode immer an.
Ist die Bowl Method für jedes Haar geeignet?
Jein. Im Prinzip kann jeder diese Methode anwenden, wenn du aber von deinen Haaren weißt, dass sie schnell zu einem Feuchtigkeitsüberschuss neigen, dann empfehle ich dir diese Methode nicht regelmäßig anzuwenden. Grundsätzlich gilt es sein Haar genauestens zu beobachten, wenn man eine neue Technik und/oder neue Produkte anwendet.
Spielt die Porösität der Haare eine Rolle bei dieser Methode?
Ja, eine gewisse Rolle spielt die Porösität dabei schon. Gerade gering poröses Haar profitiert sehr von der Bowl Method, denn durch die geschlossenere Schuppenschicht ist es schwerer Feuchtigkeit in’s Haar zu bekommen und da die Haare bei dieser Methode viel in’s Wasser getunkt und gesquisht (=gequetscht/geknetet) werden, wird das Wasser sowie die Pflege ordentlich ins Haar gedrückt.
Hoch poröses Haar hingegen kann schnell Feuchtigkeit aufnehmen und bräuchte nicht so viel Hilfe Wasser in’s Haar zu drücken, jedoch kann auch hier die Methode helfen dass sich die Haare möglichst frizzfrei bündeln. Da hoch poröse Haare Feuchtigkeit nur schwer halten können, empfiehlt es sich beim „bowlen“ proteinhaltige Produkte zu verwenden und die Haare gegenbenfalls auch mit einem Öl zu versiegeln.
Mehr zu den verschiedenen Haareigenschaften findest du in diesem Artikel und im E-Book „Lockenpflege mit Köpfchen“ von Elisa.
So, wie oben schon angeschnitten gibt es nun mehrere Varianten die Bowl-Methode anzuwenden. Ich beschreibe dir gleich eine Routine wie du am Waschtag dein Leinsamengel mit Hilfe dieser Methode in dein Haar einarbeiten kannst.
Was brauchst du alles für die Bowl Methode?
- Eine Schüssel die groß genug ist, dass dein Kopf hinein passt oder ein Waschbecken mit Stöpsel drin
- Eventuell einen Messbecher mit ca. 200-400ml warmem Wasser (je nach Haarlänge. Bei kurzen Haaren reicht auch weniger Wasser)
- Pflegespülung oder Leave-In-Spülung oder Stylingprodukt (z.B. Leinsamengel)
Bevor du mit der Bowl-Methode startest:
- Wasche deine Haare mit einem milden Locken-Shampoo ohne Sukfate oder einer geeigneten Co-Washing-Spülung
- Nun gib eine Pflegespülung auf deine Haare und entwirre diese vorsichtig mit den Fingern und/oder einer WetBrush*. Falls du merkst dass deine Haare nicht glitschig genug sind um die Haare problemlos von Knötchen zu befreien, dann gib noch etwas Spülung und Wasser nach
- Spüle den Conditioner komplett aus
- Verteile wie gewohnt etwas von deiner Leave-In-Spülung in deinen Haaren oder du kannst sie auch weglassen
Bowl-Methode – Schritt für Schritt Anleitung:
- Neige deinen Kopf nach vorn und lasse die Haare kopfüber fallen
- Stelle die Schüssel unter deinen Kopf oder halte den Kopf über dein Waschbecken
- Kippe entweder etwas Wasser in die Schüssel oder kippe dir das Wasser aus einem Messbecher über deinen Kopf, welches nun in der Schüssel oder eben im Waschbecken aufgefangen wird
- Gebe etwas von dem Leinsamengel in deine Hände – nimm dabei einfach so viel wie sonst auch, denn bei der Menge nimmt jeder etwas anderes.
- Gib das Leinsamengel auf deine Haare, alles was danebenflutscht landet jetzt in der Schüssel/im Waschbecken
- Squishe, also knete deine Haare mit den Händen nun von den Spitzen angefangen bis nach oben zum Kopf. Lasse deine Finger dabei zusammen und spreitze sie. Dabei tritt jetzt eine gute Menge Wasser + Leinsamengel aus deinen Haaren aus.
- Nimm die Schüssel in die Hände, führe sie zu deinem Kopf und drücke deine Haare in die aufgefangene Flüssigkeit. Wenn du über dem Waschbecken bist dann drücke deinen Kopf nach unten in die Flüssigkeit
- Stell die Schüssel wieder unter deinen Kopf und wiederhole den Vorgang mit dem squishen/kneten. Knete ruhig einige male. Wenn du merkst dass sich die Haare noch nicht flutschig genug anfühlen dann gib gerne noch etwas Leinsamengel nach
- Wiederhole den Vorgang mit dem Squishen und dem tunken in das aufgefangene Wasser-Leinsamengemisch einige male bis deine Haare sich ordentlich mit Feuchtigkeit vollgesogen und gut und frizzfrei gebündelt haben.
Du kannst deinen Kopf beim squishen auch gerne mal nach links und rechts neigen um auch die seitlichen und hinteren Haare zu erwischen - Drücke nun das überschüssige Wasser aus denen Haaren aus, du kannst dabei es erst mit den Händen ausdrücken und bei Bedarf dann auch nochmal ein altes T-Shirt nutzen um damit auch nochmal überschüssiges Wasser auszudrücken
Das weitere Styling ist nun dir überlassen. Du kannst beispielsweise noch ein haltgebendes Lockengel oder Lockenschaum auf deine Haare geben und dann lässt du deine Haare entweder an der Luft trocknen oder entscheidest dich für das Föhnen mit Diffusor
Bowl-Methode Videoanleitung:
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Mein Fazit zur Bowl-Methode:
Die Bowl-Methode ist ideal um die Haare ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen, sie optimal zu bündeln und Frizz zu minimieren.
Diese Methode mag erstmal zeitaufwändig erscheinen wenn man sich die einzelnen Schritte anschaut, allerdings sind es in der Praxis nur ein paar wenige Extraminuten die du dafür investieren musst.
Ich selbst wende diese Methode auch nicht jedesmal an, aber dann wenn ich das Gefühl habe sie könnten eine extra Portion Feuchtigkeit gebrauchen oder wenn ich eine perfekte Bündelung erzielen möchte.
Mein Rat an dich ist es diese Methode einfach mal auszuprobieren, denn schaden kann es nicht. Und wie heisst es doch so schön: probieren geht über studieren ????
Ich wünsche dir viel Spaß beim ausprobieren!
Deine Jasmin
Wellenkopf Jasmin
Wellenkopf Jasmin hilft dir als Moderatorin der Natürlich-Lockig-Facebookgruppe, wie du mit Geduld deine Locken/Wellen/Afrohaare lieben lernst. Vor allem zeigt sie dir gerne in selbstgedrehten Videos verschiedene Stylingtechniken
Liebe Elisa, ich bin vor kurzem erst auf deinen Blog gestoßen und echt happy damit wie meine Locken nun aussehen! Ich habe allerdings zwei Probleme die ich einfach nicht gelöst bekomme! Egal wie viel ich ploppe und knete, kopfüber oder nicht, mein Haar am Ansatz bleibt absolut platt! Es sieht absolut unschön aus. Ich habe lange 3b Haare die recht dünn und trocken sind, das Deckhaar ist vorher super kraus gewesen, was ich mit dem Leinsamengel schon super in den Griff bekommen habe! Das mein Ansatz so platt wird, das Problem hatte ich vorher aber nicht! Wie kann ich denn hier Abhilfe schaffen? ? auch mein Haar am Hinterkopf ist immer total ineinander verwirrt, so dass ich nur von vorne tolle Locken habe ? vllt hast du ja einen Tipp für mich
Hallo Lena,
das Problem mit dem platten Ansatz (dünne, feine Haare) hatte ich auch. Nach dem Antrocknen mit dem Fön (mit dem Diffuser kopfüber) schüttel und knete ich die Locken leicht und befestige sie dann auf dem Oberkopf mit einer oder auch 2 Haarspangen. Nach dem vollständigen Trocknen, Haarspangen entfernen und Haare vorsichtig, aufkneten, (Cast rauskneten) und Pony am Oberkopf neu feststecken mit der Spange (Pony ist auf Kinnlänge) und „zack“ ist Fülle da. Ich verwende übrigens das ECO Gel curly hair (pinkfarbendes Gel).
Der Hinterkopf wirkt bei mir auch oft „verwirrt“, stört mich aber auch nicht wirklich. Aber durch das ECO-Gel wurde auch das schon besser. Als Spülung verwende ich Hairfood von Garnier (ich mische Papaya und Wassermelone)
Hallo… gibt es hier schon einen Artikel zu Locken mit Denman Brush definieren? Danke…
Mit niedrigporösen Haaren habe ich bei dieser Methode, ähnlich wie bei anderen, die von tropfnassen Haaren ausgehen, das Problem, dass sie noch ewiger zum Trocken brauchen (also wirklich über 10h im Winter, extrem nervig!)
Ich wende eine Abwandlung dieser Methode an, die hingegen super funktioniert (Taillenlange 2b Wellen, sehr dicke Einzelhaare und mit Hang zum Strohigen):
1. Nach dem Waschen lass ich mein Haar einige Zeit im Handtuchturban, damit möglichst viel Nässe im Kopfhautbereich schon mal abgesaugt wird (man kann stattdessen natürlich auch ein Mikrofasertuch oder t-Shirt nehmen und ploppen, ich merke davon bei mir bloß keine Unterschiede)
2. in einen flachen Teller gebe ich einen aufgetauten Eiswürfel Leinsamengel und Conditioner (man könnte auch noch etwas Wasser hinzufügen.
Der Handtuchturban hatte den effekt, dass auch meine Längen schon etwas angetrocknet sind, und würden unter normalen Umständen an der Luft mit Frizz weitertrocknen. Ich nutze die Leinsamen-Conditioner Mischung, um den Längen wieder Feuchtigkeit und Halt zuzuführen, indem ich mich vorne über beuge und die Haarspitzen in den Teller tunke. Dann squishe/quetsche ich die Haarsträhnen zusammen, sodass auch der weiter oben liegende Teil der Strähne etwas von der Mischung abgekommt. Die rausgedrückten Tropfen der Mischung landen wieder auf dem Teller. Das wiederhole ich so oft, bis die ganze Mischung in meinen Haaren bleibt.
Der Ansatz bleibt schön vorgetrocknet, während die Längen extra viel Produkt „binden“ können, was bei tropfnassen Haaren nicht der Fall wäre.
Ich empfehle diese Abwandlung allen, deren Haare auch ewig zum Trocknen brauchen und viel Produkte brauchen, um nicht strohig auszusehen.
Huhu 🙂
Meine niedrig porösen Haare brauchen auch ewig zum trocknen.
Daher nehme ich entweder ein T-Shirt um das überschüssige Wasser auszudrücken, oder ich ploppe meine Haare ebenfalls für einige Zeit in einem T-Shirt oder als dritte Variante hovere ich mit einem gewissen Abstand auf heisser Stufe mit dem Diffusor 5 Minuten über meine Haare bis sie angetrocknet sind
Die Bowl Methode nutze ich um meine Spülung einzuarbeiten. Meine Locken danken es mir und sind danach schön durchfeuchtet. Ich habe dünne Haare und es ist wichtig dass ich danach alles wieder ausspüle sonst sind sie zu beschwert.
Eine super Methode um satte, gebündelte Locken zu erhalten!