Einfaches Leinsamengel Rezept für glänzende und definierte Locken.

von | Jun 3, 2018 | beliebter Artikel, selbstgemachte Pflege | 160 Kommentare

Leinsamengel Rezept zum selber machen

Leinsamengel ist eines meiner Lieblingshaargele. Denn es hat das Potenzial zum perfekten Lockengel.

Warum?

  • Es ist 100% natürlich.
  • Es ist unschlagbar günstig.
  • Es ist kinderleicht hergestellt.
  • Es bekämpft effektiv Frizz.
  • Es hilft die Locken zu definieren.
  • Es eignet sich perfekt für die Curly-Girl-Methode

Großartig, oder?

Vor allem musst du dir keine Gedanken machen, wo du es kaufen kannst. Du kann das Leinsamengel einfach selber herstellen. Die Basis sind Leinsamen und Wasser. Leinsamen findest du überall in Deutschland – Supermarkt, Drogerie und natürlich online.

Was ist überhaupt Leinsamen?

Leinsamen oder Leinsaat sind die Samen des Flaches. Sie enthalten Schleimstoffe, welche in Verbindung mit Wasser aufquellen. Diese Stoffe bewirken, dass wir aus Leinsamen ein Gel für unsere Haare herstellen können.

Doch was macht dieses Leinsamengel so besonders?

Leinsamengel ist ein natürlicher Befeuchter (engl. Humectant) und Filmbildner.

Das perfekte Anti-Frizz-Haargel.

Es verstärkt die Sprungkraft deiner Locken und Wellen und bringt sie zum Glänzen. Leinsamengel gibt deinen Haaren viel Feuchtigkeit, da es zum Großteil aus Wasser besteht.

Das Leinsamengel eignet sich hervorragend als Haargel für Locken. Besonders für feines und/oder gering poröses Haar. Es ist sehr schwer, Leinsamengel überzudosieren. Du hast dickes oder hochporöses Haar? Teste auch du das Gel unbedingt mal aus.

Was benötigst du, um das Leinsamengel herzustellen?

Zubehör was du zum Leinsamegel herstellen benötigst

Leinsamengel selber machen ist so einfach. Du brauchst nur wenig Equipment und wenige Zutaten.

Schüssel, Topf, feines Küchensieb, Gefäß zum Aufbewahren, Wasser und ganze Leinsamen in BIO -Qualität.

Punkt.

Ok auch einen Herd. Aber mehr nicht.

Hast du sehr hartes bzw. kalkhaltiges Wasser zu Hause, empfehle ich dir destilliertes Wasser. Das gibt es in so gut wie jeder Drogerie. Mineralarmes stilles Wasser aus der Flasche geht auch. Ich nehme meistens das Black Forest still. Falls du kalkhaltiges Wasser benutzt, kann Build-up vom Kalk die Folge sein. Die sogenannte Kalkschmiere.

So, nun zeige ich dir wie du ganz einfach dein eigenes Leinsamengel selber machen kannst.

Leinsamengel Zutaten:

  • 30g ganze Leinsamen* (plastikfrei verpackt)
  • 250ml mineralarmes stilles Wasser 
  • pH-Teststreifen*
  • evtl. 3-4 Tropfen Zitronensaft/Essig

Leinsamengel Rezept:

Nimm einen Topf und gib die Leinsamen hinein. Danach kippst du das Wasser dazu. Die Leinsamen liegen jetzt am Boden.

Schalte die Herdplatte auf höchste Stufe. Warte bis die Mischung kocht. Sobald es anfängt zu kochen, schaltest du auf niedrige Hitze und rührst ein paar Mal um.

Prüfe ab jetzt regelmäßig die Konsistenz. Lässt du die Mischung zu lange kochen, bekommst du es nachher nur noch sehr schwer durch das Sieb gedrückt.

Ich koche das Gemisch circa 3-4 Minuten.

Leinsamengel test

Tauch den Löffel in das Gemisch und hol ihn langsam wieder nach oben. Zieht das Wasser Fäden vom Löffel, ist das Gel fertig. Die Leinsamen liegen nicht mehr auf dem Boden, sondern schwimmen im Wasser. Jetzt kippst du das Gel direkt durch ein Sieb in eine Schüssel. Um den letzten Tropfen Gel rauszuholen, drück den Rest nochmal mit einem Löffel durchs Sieb.

 

Leinsamengel umfüllen

Das Gel ist perfekt, wenn es die Konsistenz von Eiweiß hat.

Am besten wäschst du danach sofort den Topf ab, sonst wird es später schwierig die restlichen Leinsamen zu entfernen.

Extra Tipp: Die Leinsamen im Sieb kannst du im Kühlschrank aufbewahren und bis zu dreimal wiederverwenden. Einfach mit Wasser aufkochen und wieder durchs Sieb gießen.

Das Gel sollte einen leicht sauren pH-Wert (4,5-5,5) aufweisen, ähnlich wie deine Haare. Den pH-Wert überprüfst du mit solchen Teststreifen*. 

Bei mir hatte das Gel einen zu basischen pH-Wert (6,0-6,5). Ich habe dann einfach 4 Tropfen Zitronensaft hinzugefügt und danach war der Wert perfekt.

Damit das Gel länger haltbar ist, füllst du es in ein Gefäß mit Deckel. Ich habe dafür ein altes Honigglas genommen. Am besten vorher das Gefäß mit Alkohol ausspülen. Dann sind auch alle Keime abgetötet und dein fertiges Leinsamengel hält noch länger.

Leinsamengel fertig

Alternative: Mittlerweile fülle ich das Leinsamengel in eine goToob Flasche*. Ich kann die Menge besser dosieren und mir flutscht nicht das halbe Gel in den Abfluss.

Fertig!

Dauert insgesamt keine 10 Minuten. Schnell oder?

Bevor du es benutzt, lass das Gel unbedingt etwas abkühlen. Es muss nicht kalt sein. Es reicht schon lauwarm. Vor allem wenn du gering poröses Haar hast, kann es vorteilhaft sein wenn das Gel noch lauwarm ist. Denn dann kann das Gel besser in die Haare eindringen.

Das Gel hält sich im Kühlschrank aufbewahrt circa ein bis zwei Wochen. Ungekühlt hält es sich maximal ein bis drei Tage. Riecht es säuerlich oder sieht komisch aus, ist es gekippt. Dann solltest du es nicht mehr benutzen. Zeit für eine neue Produktion.

Es sei denn, du hast vorgesorgt.

Extra Tipp: Leinsamengel lässt sich prima einfrieren, genau wie der Rest aus deinem Sieb. Verdopple das Rezept und parke die Hälfte in deinem Tiefkühler. Brauchst du Nachschub, taust du den Vorrat rechtzeitig vor der nächsten Haarwäsche einfach auf. Mit einer zweiten goToob Flasche zum Einfrieren sparst du dir das Umfüllen. Silikon-Eiswürfelbehälter eignen sich ebenfalls wunderbar. Du entnimmst nur die Menge, die du brauchst. 

Wie wendest du es jetzt an?

Leinsamengel Anwendung:

Du benutzt dieses Gel, nachdem du deine Haare gewaschen hast, eine Kur oder Spülung und evtl. eine Leave-In Spülung verwendet hast.

Nimm etwas Gel in die Hand und verteile es in beiden Händen. Streiche mit den Händen durch das tropfnasse Haar. Das wiederholst du so lange, bis du das Gel auf dem gesamten Kopf verteilt hast. Ja, es ist flutschig und dabei geht schon etwas in den Abfluss. Für mich nicht schlimm. Dieses Gel ist so günstig und die Menge reicht mir locker.

Ich nehme von dem Gel insgesamt schon eine ordentliche Menge. Es ist so leicht, du kannst es schwer überdosieren.

Deine Haare sollten sich überall wie Seetang anfühlen.

Also so glibschig.

Extra Tipp: Ich rate dir, das Gel beim ersten Mal ohne irgendwelche anderen Produkte zu testen. Dann erst kannst du sehen, was dieses Gel deinen Haaren bringt. Weißt du es, kannst du jetzt ein Haargel für stärkeren Halt drüber geben.

Hast du alles verteilt, knetest du die Haare von unten nach oben.

Nachdem du das Gel überall verteilt hast, kannst du deine Haare mit einer Denman Brush* stylen. Sie macht bei mir einfach schöne definierte Locken. Benutz alternativ einen grob-zinkigen Kamm oder/und wende die Praying Hands Methode an.

Entweder lässt du jetzt deine Haare an der Luft trocknen oder du föhnst sie mit einem Diffusor. Hände weg von den Haaren. Bis sie zu 100% trocken sind. Sonst entsteht Frizz.

Extra Tipp: Du hast Leinsamengel übrig? Stell es einfach wieder in den Kühlschrank und frische deine Locken damit auf. Solange es gut ist, kannst du es immer noch für später einfrieren.

Der Gelcast

Nach dem Trocknen: der Schock!

„Oh mein Gott meine Haare sind hart! Was ein Scheiß.“

Deine Haare trocknen, das Gel wird hart. Gelcast heißt das in der Lockenwelt. Bei mir passiert das immer ganz extrem. Kann sein, muss nicht.

Hallo Monster-Cast!

Keine Sorge!

Das ist gar kein Problem. Er ist sogar gut für deine Locken.

Dieser Gelcast schützt deine Locken vor Umwelteinflüssen und sorgt dafür, dass sich kein Frizz bildet. Nach drei Stunden Trocknen sehen die Haare immer noch nass aus. Blöd, aber in 2 Minuten zu beheben.

Sind deine Locken komplett trocken, knetest du diesen Cast vorsichtig aus.

Du kannst dafür ein bis zwei Tropfen Öl benutzen. Das verteilst du in deinen Händen und knetest deine Locken von unten nach oben. Ich nehme dafür immer Brokkolisamenöl*, da es so schön leicht ist

Kein geeignetes Öl zur Hand? Leg ein sauberes Baumwoll-T-Shirt, glattes Mikrofaser-Handtuch oder ein Seidentuch über deine Hand bevor du die Haare knetest. Die glatte Oberfläche dient als Schutzschild zwischen Händen und Haaren. Frizz hat keine Chance.

 

Strähne Vergleich mit und ohne Gelcast Leinsamengel

Auf dem Bild siehst du den krassen Unterschied.

Ist der Cast komplett ausgeknetet, sollten sich deine Haare weich und geschmeidig anfühlen.

 Leinsamengel_ausgeknetet

Im Übrigen nennt man das Auskneten des Gelcasts in der Lockenwelt „Scrunch out the Crunch“. Bedeutet „Knete den Cast aus“.

Als Vergleich nochmal ein Vorher- Nachher Bild. Dazwischen liegen vielleicht 2 Minuten.

Leinsamengel SOTC

Sieht schon krass aus, oder?

Manche Lockenköpfe haben Angst, dass der Cast nicht komplett verschwindet. Bei Leinsamengel hatte ich dieses Problem noch nie. Falls du trotzdem zweifelst, teste das Leinsamengel ruhig erstmal nur an einer Haarsträhne.

Ist Leisamengel also das perfekte Gel für jeden Lockenkopf?

Nein.

Perfekt ist es nicht. Das Leinsamengel hat auch Nachteile:

  • kurze Haltbarkeit
  • muss durchgehend gekühlt werden
  • gibt nicht so viel Halt

Diese Nachteile lassen sich jedoch durch weitere Zutaten weitestgehend ausmerzen. Um meine Naturlocken auf Reisen zu stylen, bevorzuge ich ein gekauftes Gel wie zum Beispiel das Go & Home Summerspash*

Hast du das Basisrezept getestet und es funktioniert für dich, darfst du gerne experimentieren.

Also, mit was kannst du das Leinsamengel Rezept pimpen?

So gut wie mit allem.

Wild irgendwelche Zutaten mischen? Davon halte ich wenig. Mach dir Gedanken. Was willst du mit diesen Extras erreichen?

Mehr Feuchtigkeit? Mehr Halt? Mehr Geschmeidigkeit? Bessere Haltbarkeit? Bessere Konsistenz?

Teste immer eins nach dem anderen. Viele Stoffe haben Wechselwirkungen. Sie können sich positiv und im schlechtesten Fall negativ gegenseitig beeinflussen.

Mit den folgenden Zutaten kannst passt du dein Leinsamengel an deine Bedürfnisse anpassen.

Zusätze für dein Leinsamengel-Rezept:

Für mehr Halt

  • Honig (nicht bei hoher Luftfeuchtigkeit)
  • Agaven Nektar (nicht bei hoher Luftfeuchtigkeit)
  • Gummi arabicum

Für mehr Feuchtigkeit:

Zum Versiegeln der Feuchtigkeit:

Für eine bessere Haltbarkeit:

Für eine bessere Konsistenz:

Für einen besseren Duft:

  • Ätherische Öle (z.B. Jasmin, Lavendel, Zitrone)

Denke immer daran: Teste eine Zutat nach der anderen, nicht alle auf einmal. Das Ergebnis wird nicht verfälscht und du hast alles unter Kontrolle.

Möchtest du dir die Herstellung lieber genau per Videoanleitung ansehen? Dann habe ich was cooles für dich :-).

 

Leinsamengel Videoanleitung + Rezept zum ausdrucken

Leinsamengel_Videoanleitung_Vorschau

Wenn du dich für meinen Newsletter anmeldest, erhälst du zum Start eine Videonleitung zur Herstellung des Leinsamgels. Dieses Video kannst du dir nur im geschützten Bereich meines Blogs kostenfrei ansehen. Zudem kannst du dir das Rezept auch als PDF herunterladen und ausdrucken.

Also trage einfach unten deinen Vornamen und deine E-Mail Adresse ein und du kannst nach der Anmeldung sofort die Videoanleitung ansehen und das Rezept auch als PDF herunterladen und ausdrucken.

Fazit

Manchmal ist es doch so. Erscheint mir eine Sache zu einfach, werde ich skeptisch. Kennst du das?

„Ach, bis das wirklich was bringt, muss ich bestimmt tausend verschiedene Sachen reinkippen. Das Basisrezept ist bestimmt fürn Po…“

Das waren meine Gedanken. Anstatt es einfach mal auszuprobieren, habe ich es jahrelang auf die lange Bank geschoben. Ich will gar nicht darüber nachdenken, wie viel Geld ich in der Zeit in verschiedene Gels investiert habe. Mehrere 100 € kommen da sicher zusammen.

Mein Appell an dich. Probiere dieses Wundergel unbedingt aus!

Warte nicht so lange wie ich.

Das Basisrezept hat es bereits in sich. Teste erstmal das. Du siehst genau, welche Vorteile dir dieses Gel bringt und wie du es für deine Bedürfnisse modifizieren kannst.

Die Ergebnisse auf den Bildern? Die Magie des Basisrezepts. Ich benutze es fast ausschließlich so. Für mehr Halt kombiniere ich es gerne mit einem Stylingprodukt für mehr Halt. Ich greife beispielsweise zum Bouclème Super Hold Styler*  oder zum Innersense I Create Lift Volumizing Foam*

Magst du wider Erwarten das Leinsamengel überhaupt nicht, hast du kein Geld verschwendet. Schließlich sind Leinsamen ein Superfood. Du verwendest es einfach in der Küche weiter, in deinem Müsli oder einem Smoothie, beim Brot backen. Oder du verwendest das Leinsamengel als Feuchtigkeitspflege für deine Haut. Oder als Pflege gegen Sonnenbrand.

Dieser Artikel enthält Werbe-Links*. Mehr dazu liest du hier.
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Lockenkopf Elisa

Lockenkopf Elisa

Gründerin von Natürlich-Lockig.de und verliebt in Naturlocken.

Elisa zeigt dir wie du erkennst was deine Locken wirklich brauchen und gibt dir jede Menge Tipps & Tricks für deine Haarpflege.

Elisa legt nicht nur Wert darauf, dir zu zeigen wie du das beste aus deinen Haaren herausholen kannst, sondern auch wie du das mit einer möglichst natürlichen Lockenpflege hinbekommst.

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