Die 3 größten Fehler, die ich bei meiner Lockenpflege gemacht habe und die du unbedingt vermeiden solltest.
Ich habe viele Fehler bei meiner Haarpflege gemacht und mache bestimmt immer noch welche.
Doch es gibt drei Fehler, die mir auch bei meinen Leser*innen immer wieder auffallen, wenn ich zum Beispiel solche Sätze lese:
„Meine Haare sehen so aus wie deine auf dem Vorherfoto. Kannst du mir deine Produkte verraten?“
„Ich habe schon soooo viele Produkte probiert, doch nichts hilft und meine Locken sehen einfach nicht so aus wie ich es will.“
„Welche Produkte kannst du mir empfehlen?“
„Wie bekomme ich es hin, dass meine Locken noch lockiger werden?“
Ich erkenne mich in diesen Sätze 100% selbst wieder. Doch leider zeigen sie auch, das viele Lockenköpfe genau die selben Fehler machen, die ich jahrelang gemacht haben.
Und diese Fehler kosten jede Menge Geld, Zeit und Energie. Aber vor allem trittst du damit auch immer wieder dein Selbstbewusstsein in den Hintern. Und das möchte ich nicht. Dein armer Selbstbewusstseins-Hintern 😉
Daher werde ich sie dir nachfolgend genau aufzeigen und erklären wie du diese Fehler erkennst und vermeiden kannst:
1. Ich kannte meine eigenen Locken nicht
Mit Abstand der größte Fehler den ich jahrelang gemacht habe war, dass ich keine Ahnung hatte wie eigentlich meine Haare ticken. Ich wusste das ich so Zotteln auf dem Kopf habe, die gefühlt wie Stroh aus meinem Kopf wuchsen (also als Locken konnte man das damals wirklich nicht bezeichnen).
Als ich dann vor 4 Jahren anfing mich mit Lockenpflege zu beschäftigen und Inhaltsstoffe & Blogposts zu lesen, habe ich eine Sache völlig ignoriert:
Meine eigenen Haare.
Das klingt jetzt vielleicht etwas seltsam, schließlich geht es bei der Haarpflege schließlich um Haare.
Aber so wie ich sie betrieben habe ging es um Inhaltsstoffe, Öle, Produkte, andere Lockenköpfe und was bei denen funktioniert und was nicht. Es gingt aber nicht darum was bei meinen Haaren funktioniert.
Ich hatte einfach keine Ahnung was meine Haare brauchten.
Ok ich wusste sie sind nicht glatt. Irgendwie schon lockig und auch trocken. Mehr wusste ich nicht. Ich bin nicht mal auf die Idee gekommen, das ich vielleicht mehr über meine Haare wissen könnte und müsste.
Ich dachte, das wäre nicht wichtig.
Für mich war es nur wichtig neue Produkte auszuprobieren oder irgendwelche Regeln zu befolgen. Ich dachte nur so bekomme ich die Locken wie die Mädels aus den Bildern. Schließlich sahen deren Vorher-Bilder aus wie meine Haare!
Ich wählte also strickt nach der Curly Girl Methode meine Produkte aus. Ich achtete auf die schädlichen Inhaltsstoffe und befolgte die Regeln. Dann soll es schließlich ja auch funktionieren…
Leider hat das nicht funktioniert. Meine Haare waren am Anfang ganz schön doch nach 2-3 Wochen wurden sie strähnig, ich bekam Schuppen und meine Kopfhaut fing an zu jucken. Ich war frustriert und genervt. War wohl doch nicht die richtige Pflege für mich.
Man könnte annehmen das ich endlich zu der Einsicht gelangt bin und verstanden habe, dass ich Produkte nach meinen Haaren aussuchen muss.
Pustekuchen.
Ich dachte…ha dann muss ich einfach noch dieses Produkt oder jene Methode ausprobieren.
Erst nach einem halben Jahr und viel Geld (genau gesagt 596,20€) kam ich auf die Idee, dass ich vielleicht mal meine eigenen Locken untersuchen müsste. Also fing ich an mich über Haare und Haaraufbau zu beschäftigen und erst dann habe ich endlich angefangen meine Locken zu verstehen und meine Pflege auch dahingehend anzupassen.
Was kannst du also aus meinem Fehler lernen?
Beschäftige dich mit deinen Haaren.
Wie fühlen sie sich an? Wie sehen sie aus? Wie reagieren sie?
Das solltest du wirklich jeden Tag, oder zumindest nach jedem Waschtag genau beobachten. Wenn du so nerdig wie ich bist, schreibst du dir diese Beobachtungen auf und dokumentierst das in einem Lockentagebuch (Dafür eignet sich auch perfekt Instagram – geht auch privat und ohne Influencerabsichten ;-)). Nur so kannst du herausfinden wie deine Haare auf bestimmte Produkte, Kombinationen, Umgebung, Auftragetechniken etc. reagieren.
Außerdem solltest du die Eigenschaften (Haardicke, Porosität, Elastizität etc.) deiner Haare kennen. Dieser Artikel kann dir dabei helfen.
Wenn du deine Haare kennst, wirst du außerdem den 2. Fehler viel seltener machen.
2. Ich habe Produkte auf Empfehlung gekauft
Und das waren wirklich viele. Mein Bad sah aus wie eine Drogerie.
Ich habe Produkte nur gekauft, weil Blogger X, Youtube-Star Y oder jemand aus einer Facebookgruppe sie empfohlen hat und selbst gute Erfahrungen damit gemacht hat. Ich wollte die gleichen Locken und dabei habe ich null darauf geachtet ob die Produkte auch zu meinen Haaren passen oder nicht.
Ich habe so hunderte von Euros ausgegeben (siehe Fehler Nr. 1), allein in der Hoffnung diese Locken zu bekommen.
Doch das ging nach hinten los und ich habe überhaupt nicht verstanden warum.
Erst nach dem ich angefangen habe mich mit meinen Haaren zu beschäftigen und dabei herausfand, dass zum Beispiel meine feinen Haare Sheabutter absolut nicht ausstehen können, wusste ich warum. Denn fast all meine Produkte enthielten Sheabutter. Versteh mich nicht falsch. Sheabutter ist nicht grundsätzlich schädlich, die Butter kann ein toller Inhaltsstoff sein, wenn deine Locken diesen auch mögen.
Daher vertraue bitte keiner Produktempfehlung blind.
Ja auch nicht meiner.
Ich kann die Locken-Produkte die ich hier in meinem Blog aufliste nur nach schädlichen Inhaltsstoffen untersuchen. Sie sind grundsätzlich für Locken geeignet. Was ich jedoch nicht kann, ist Shampoo, Spülung & Co. an deine persönlichen Haaren anzupassen. Das geht leider so nicht aus der Ferne 😉
Daher kaufe auch nicht blind die Produkte auf meinem Blog. Lies dir immer die Inhaltsstoffe vorher durch und überprüfe ob sie auch zu deinen Haaren passen.
Wenn du keine Ahnung hast, wie du die Sache angehen sollst, dann hole dir jetzt mein Lockenhandbuch „Lockenpflege mit Köpfchen – Finde in nur 6 Schritten deine idealen Pflegeprodukte“. Zusätzlich, gibt es als Geschenk zum Buch, eine Bonusliste mit über 70 Produktempfehlungen, die alle weniger als 10€ kosten. Denn mit dem Hintergrundwissen aus dem Buch, bringt dir so eine Produktliste auch wirklich was und du kannst selbstbewusst die Inhaltsstoffe prüfen und die Pflege auswählen die auch wirklich zu dir und deinen Haaren passt.
Doch all das war für mein Selbstbewusstsein nicht so schlimm wie der folgende Fehler:
3. Ich habe mich mit anderen verglichen
Ich habe mich tatsächlich schon immer, zumindest was meine Haare anging, mit anderen verglichen.
Früher, vor dem Internet, waren es meine Freundinnen und die Damen aus dem Fernsehen. Fast alle meine Freundinnen hatten glattes und glänzendes Haar. Sie schienen nie Probleme zu haben (wenn sie über Frizz im Regen nörgelten, konnte ich nur lauthals loslachen) und ich war so neidisch auf ihre Haarpracht.
Auch abends auf der Couch beim Fernsehen wurde ich ständig von schlechten Gefühlen über meine Haare übermannt. Schließlich hat mir die Dame aus der Werbung immer wieder erzählt das seidig glattes Haar, das Schönheitsideal schlecht hin ist.
Ich fühlte mich dann mit meinen 16 Jahren hässlich. Und das nur auf Grund meiner Haare.
Ich habe meine Locken gehasst und versteckt. Meisten im Zopf, manchmal habe ich sie auch mit dem Glätteisen oder den Föhn glatt gezogen. So waren sie zumindest glänzend. Jedoch sah ich nicht aus wie ich selbst, viel älter und die glatten Haaren passten auch einfach nicht zu meinem chaotischen & fröhlichen Charakter.
Schlussendlich half nur die Schere.
Erst mit 25 Jahren fing ich endlich an, meine Locken zu akzeptieren und wollte von da an das Beste aus ihnen rausholen.
Aber ganz ehrlich, dann fing der gleiche Mist wieder an. Bloß diesmal in eine andere Richtung.
Es war nicht mehr die Werbung die mich frustriert hat, sondern die tollen Lockenbilder im Internet und die perfekt gestylten Lockenköpfe auf YouTube. Ich wollte genau solche Haare! Ich habe tage- und wochenlang vor dem Laptop gesessen, Videos angeschaut und stundenlang meine Haare in Haarmasken eingelegt. Das wäre auch alles ok gewesen, wenn ich nicht jedes Mal erwartet hätte, sofort die Locken zu bekommen wie diejenige aus dem Foto oder dem Video.
Ich war verzweifelt, frustriert und genervt.
Mit der Zeit wurde ich zum Glück entspannter, meine Locken gesünder und ich habe angefangen sie zu lieben. Trotzdem wollte ich immer mehr.
Ich wollte, dass sie lockiger sind. Viel lockiger. Ich habe wieder stundenlang vor dem Rechner gesessen und versucht herauszufinden wie meine Locken noch lockiger werden könnten. Ich habe alles Mögliche versucht: Lockenverstärker benutzt, Fingercoiling ausprobiert, geknetet bis zum Umfallen etc.
Doch gebracht hat das alles nicht wirklich was.
Aber mal ganz ehrlich, wie sollte ich auch ohne Dauerwelle oder Lockenwickler meine 2c/3a Locken in 3b/3c Haare verwandeln?!
Du ahnst es sicher. Gar nicht!
Also habe ich tatsächlich über eine Dauerwelle nachgedacht*schandeübermich*.
Ich hatte wunderschöne Wellen/Locken und trotzdem war das nicht genug. Wie verrückt die Welt doch ist. Vor 15 Jahren wollte ich auf Teufel komm raus glatte Haare und vor 1,5 Jahren konnte es nicht lockig genug sein.
Erst nachdem ich 2018 angefangen habe, diesen Blog zu schreiben und anderen Lockenköpfen dabei zu helfen ihre Haare zu akzeptieren und lieben zu lernen, ist mir aufgegangen das ich selber meine Naturlocken gar nicht zu 100% akzeptiere und liebe wie sie in Wahrheit sind.
Es fällt mir hier schwer, dass heute vor dir zuzugeben. Doch genauso war es.
Doch Einsicht war der Schlüssel.
Danach habe ich meine Gedanken und mein Verhalten genau geprüft und erkannt, dass ich wieder in dasselbe Muster hereingefallen bin wie mit 16. Ich habe mich mit anderen verglichen und mich selbst schlecht gemacht und mein Selbstbewusstsein (wiedermal) mit Füßen getreten.
Heute vergleiche ich mich nicht mehr. Meistens zumindest. Und falls doch fällt es mir mittlerweile viel schneller auf und ich kann dagegen steuern.
Heute liebe ich meine natürlichen Locken wie sie sind.
Manchmal mehr wellig. Manchmal mehr lockig. Manchmal mehr frizzy. Manchmal mehr definiert.
Ich versuche immer noch viele Methoden, Techniken und Produkte und pflege meine Locken viel und gerne. Weit über ein normales Maß hinaus *hüstel*. Doch heute mache ich es nicht um anders sein zu wollen, sondern weil es mir Spaß macht und ich Freude daran habe.
Wenn du also nicht denselben Fehler wie ich machen möchtest, höre bitte auf dich mit anderen zu vergleichen.
Liebe deine Locken/Wellen wie sie von Natur aus sind und pflege sie um das verborgene Potenzial hervorzulocken und erfreue dich an der Veränderung. Aber erwarte nicht, das sie sich deine Haare direkt in schnieke Instagram-Locken verwandeln oder das sich aus wunderschönen Wellen, Afrolocken zaubern lassen. Oder anders rum 😉
Fazit
Das waren meine mit Abstand drei größten Fehler die mir, nachdem ich sie beseitigt habe, äußerlich und innerlich die größte Veränderung gebracht haben. Ich hätte mir vor ein paar Jahren eine Lockenfreundin gewünscht, die mir diese Fehler zeigt und mir hilft diese nicht oder nicht mehr zu machen.
Das hätte mir sooo viel Geld und Zeit gespart.
Daher hoffe ich, dass ich dir heute mit diesem Artikel helfen konnte und das du deine Naturlocken, Wellen oder Afrohaare in Zukunft mit noch mehr Spaß und Selbstliebe pflegst :-).
Lockenkopf Elisa
Gründerin von Natürlich-Lockig.de und verliebt in Naturlocken.
Elisa zeigt dir wie du erkennst was deine Locken wirklich brauchen und gibt dir jede Menge Tipps & Tricks für deine Haarpflege.
Elisa legt nicht nur Wert darauf, dir zu zeigen wie du das beste aus deinen Haaren herausholen kannst, sondern auch wie du das mit einer möglichst natürlichen Lockenpflege hinbekommst.
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